„Symbolistische“
Bildsprache
Die Malerei von Joachim Tilsch übersetzt den gesellschaftlichen „Zeitgeist“ in symbolhafte Szenerien. Stimmungsbilder, Fabeln oder Mythen decken verborgene Wahrheiten auf. In den Bildern begegnet der Betrachter unterschiedlichen Atmosphären: Träumerisch liegen Landschaften, Bauten ragen in den Himmel; Figuren bewegen sich durch mythische Szenen. Die Bilder objektivieren psychische, die Gesellschaft prägende Zustände: z.B. Sehnsucht, Selbstüberschätzung, vergessene Lebenslust, schwelende Wut, Trauer, Hoffnung. Kunst
ist für Tilsch ein Mittel der Bewusstwerdung, nicht der
Überhöhung. Die bildhafte Umschreibung macht
Konflikte
zwischen Individuum und Gesellschaft erfahrbar. Zugleich deutet
Tilsch obsolet gewordene Traditionen und kulturgeschichtliche
Erfahrungen neu. Er zeigt, dass Tradition und Geschichte trotz
aller Brüche die Identität einer Gesellschaft
ausmachen. LANDSCHAFTEN „Landschaftsgesichter“ oder Introspektionen einer Gesellschaft Die Naturräume von Tilsch sind meist
menschenleer. Sie zeigen
Naturszenen, die sich bei näherer Auseinandersetzung als
Stimmungsbilder entpuppen. Über die Realität der
wechselnden Naturzustände (Witterung, Jahreszeit,
Lichtverhältnisse) lässt Tilsch die vergessene
Nähe
des Menschen zur Natur sichtbar werden. STADTBILDER „Städte“ oder Orte gesellschaftlicher Kontemplation Der Stadtraum ist in den Bildern von Joachim Tilsch grundsätzlich verwaist. Die Betonung liegt auf der Architekturbetrachtung. Häuserensembles und Stadträume versteht Tilsch als Symbolik menschlichen Tuns und Zusammenlebens. Historische Bauten erinnern an Vergangenes. Sie setzen den Betrachter in ein Verhältnis, durch das er sich als Teil einer gewachsenen Gesellschaft begreift. |